Blanche
weißt du, ich wollte, wollte unsre Erinnerung
nicht aus dem Fenster
ein Blick wie Nacht, wie Dunkel
die Verabschiedung, noir
und würde ich wissen, woher der Stillstand
woher das Stunden der Stunde in meinem Kopf
in meiner Innerlichkeit kam
ich würde dich umhalsen noir, zusammengerollt
mit dir, wie dunkle Decken bedeckt
in die Dielen unserer Böden
eingehen wie Teppiche
über die man ginge, über die man unsre Haut, noir
wie zart, wie sanft, wie eingebettete Zeiten
mit Sohlen ertaste, ein Schritt, ein ewiger auf, über uns hinweg
wie wir, wie nachgiebiges Getrippel
wie Lungen atmen, in uns, in dich noir hinein
das Diminutiv, das Staubkorn, das sich
festsetzt wie Wollmäuse, wie schön
sie uns ergrauen, wie alt, wie staubig man uns
wie vergessen am Ende entsorgt
und ausgeschüttelt aus den Fenstern entlässt
Zum/r Autor/in
1991 in Eisenstadt geboren, studierte Germanistik und Komparatistik. Mit 15 entdeckte er für sich das Schreiben, mit 18 dann die Lyrik, die seither für ihn als wichtigstes Ausdruckmittel gilt. Seit 2014 publiziert er regelmäßig. 2017 gelang ihm sein Debüt mit "morgen glätten wir träume" Edition Yara, Graz. 2019 wurde er mehrfach ausgezeichnet, erhielt 2020 unter anderen das Startstipendium für Literatur Wiens sowie eine Residency im Salzburger Künstlerhaus. Er veranstaltet die Lesereihe „Mondmeer und Marguérite“ mit lyrischem Schwerpunkt.
"immer wenn es ein wenig den Himmel entlang grollt, Maman". poetische graphic novel mit Monika Ernst.Schiler & Mücke 2023
"Als Versprechen dieser Zeit", Haymon 2024