Manchmal (Im Vorhof des Glücks)
Manchmal
vergnügt im Vorhof des Glücks
steht dunkel man im Torweg
und streckt nach den Lichtern
die rasende Hand
und flieht die Schatten
mit nacktem Gesicht
und sucht
die abgebrannten Feuer
neu zu entzünden
hinter streunenden Augen
die Sterne der Erinnerung
manchmal
stürzt die Welt
in ein Gesicht
und zertrümmert einen Blick
für Jahrtausende
und manchmal liebt man
und schreit um vergessen
in einer Umarmung
am Rand der Welt
im Vorhof des Glücks
in der Dunkelheit
in der Einsamkeit
aller Menschen
in der Verliebtheit
aller Menschen
manchmal
einen Augenblick lang
zerreißt das Herz
und setzt ein Leben in Brand
und oft
ist man zufrieden
mit dem friedlosen Ende
eines Gedichts
für ein paar Momente
einer einzigen nacht
und manchmal
fällt ein tropfen ewigkeit
in eine betende hand
und läßt einen Bettler
betrunken zurück
bis zum Anbruch des Morgens
an dem er seine Tränen vom Staub der Straße küßt
im Vorhof des Glücks.
Zum/r Autor/in
Geb. 1983 in Eisenstadt, aufgewachsen in Jois und Neusiedl am See, Studium der Ethnologie/Philosophie und Geschichte, lebt in Wien. Bandleader und Sänger von "Glass" und "The delicious WahnOhr", musikalische Lesung "PoeSound" am Friedrichshof 2001.
2008/09: Kooperationsprojekte mit Wolfgang Millendorfer, Katharina Tiwald, Ildiko Csamay im Offenen Haus Oberwart (u.a. das Schülertheater "Der verborgene Krater"), Teilnahme an diversen Poetry Slams in Wien.
Anerkennungspreis beim BEWAG-Literaturwettbewerb, 2007
Veröffentlichungen:
Anthologie „Dorfgeschichten", „ORBRET. Brunftgedichte und Fleischballaden", edition lex liszt 12 und in der Literaturzeitschrift DUM