mitSprache
Gemeinsame Projekte österreichischer Literatureinrichtungen
mitSprache ist ein freier Zusammenschluss der Österreichischen Häuser der Literatur, die vor gesellschaftspolitischem Hintergrund seit 2004 gemeinsam Projekte entwickeln und bundesweit umsetzen. Folgende Literatureinrichtungen kooperieren innerhalb dieses losen Verbands:Alte Schmiede Wien, Felder-Archiv Bregenz, Österreichische Gesellschaft für Literatur Wien, Literaturhaus Graz, Literautrhaus Innsbruck, Literaturhaus Mattersburg, Literaturhaus Salzburg, Literaturhaus Wien, Musil-Haus/Literaturhaus Klagenfurt, Stifter-Haus/Literaturhaus Linz, Unabhängiges Literaturhaus Niederösterreich Krems. Mehr Informationen zu den gemeinsamen Projekten und Aktivitäten finden Sie auch auf: http://www.mit-sprache.net.
Systemrelevant
Im Rahmen des Projekts „mitSprache“ konnte das Literaturhaus Mattersburg im vergangenen Schuljahr 2022 zum Themenfeld „Soziale Gerechtigkeit“ gemeinsam mit Petra Piuk Schreibworkshops für Jugendliche realisieren. Ein halbes Jahr lang arbeitete die Autorin mit dreizehn Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren, die von der Ausbildungsinitiative Jobfabrik der Volkshilfe Wien betreut werden. Ohne Schreiberfahrung – außer in der Schule haben die Jugendlichen noch nie zuvor eine Geschichte oder einen Text geschrieben - entstanden im ergebnisoffenen gemeinsamen Austausch mit Petra Piuk Texte über Zukunftsängste, Einsamkeit, familiäre Probleme, Gewalt, Drogensucht, Hoffnungen und Träume. In spielerischen Übungen, Chatgruppen, interdisziplinären Techniken mit Fotografie und Collagen, dem Experimentieren mit Erinnerungen und Textsorten haben sich für die beteiligten Jugendlichen – teils auch zu ihrer eigenen Überraschung - Möglichkeiten aufgetan, die eigenen Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern, Interessen und vor allem eine eigene künstlerische Stimme zu entdecken.
#WaskannLiteratur?
Von 2018 – 2020 führten die österreichischen Häuser der Literatur ein mehrstufiges Projekt zu der Fragestellung - Was kann Literatur? durch. Autor:innen und Besucher:innen von Literaturveranstaltungen, Bibliothekar:innen, Leser:innen, Pädagog:innen, Schüler:innen, Germanist:innen, Literaturkritiker:innen und Übersetzer:innen wurden eingeladen sich mit der Frage auseinandersetzen und diese zu beantworten. Im Rahmen von Aktionstagen im Oktober 2018 wurden die vielfältigen Beiträge des Publikums, die teilweise auf Antwortkarten geschrieben oder auf einem Blog auf der Website des Projektes veröffentlicht werden konnten in den verschiedenen Literaturhäusern vorgestellt. Sie flossen in Diskussionen, Performances und andere Veranstaltungen mitein.
Die im Zuge des Projektes gesammelten Texte und Wortmeldungen wurden zu einem Teil eines Sonderheftes der Literaturzeitschrift kolik, herausgegeben vom Netzwerk mitSprache. Weiters wurden auch Autor:innen, Kritiker:innen, Künstler:innen und Wissenschaftler:innen eingeladen sich sehr individuell mit der Frage #WasKannLiteratur auseinanderzusetzen. Ihre Beiträge wurden ebenfalls im kolik Sonderheft, das im Februar 2020 erschien, veröffentlicht. Die Präsentation der kolik-Sondernummer feierten die Österreichischen Häuser der Literatur im Rahmen eines großen mitSprache-Festes in Salzburg. Die Fotos zeigen einige Momente des Festes, Sie sehen Elias Hirschl, den Pianisten und Autor Aeham Ahmad, Tomas Friedmann vom Literaturhaus Salzburg und die Poetry Slammerin Precious Nnebedum. Hier gibt es mehr Eindrücke des Festes.
mitSprache 2016: Literatur - Ideal & Gesellschaft
Enquete zur Literaturvermittlung in Österreich
29. - 30. September 2016, Wien
Zehn österreichische Literatureinrichtungen organisierten eine Konferenz unter dem Titel Literatur - Ideal und Gesellschaft. Enquete zur Literaturvermittlung in Österreich. Seit dem 1. Österreichischen Schriftstellerkongress im Jahr 1981 war dies die erste Tagung in Österreich, die sich um eine umfassende Darstellung der Lage der zeitgenössischen Literatur in den sich ändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen bemühte.
Diese öffentliche Enquete sollte die aktuelle Situation der im gesellschaftlich-kulturellen Arbeitsfeld „Literatur" mitwirkenden Protagonist:innen- Einzelpersonen, Berufsgruppen und Gewerbe - unabhängig von einseitigen Interessensreklamationen erfassen und dabei die Entwicklungen bedenken, die durch ein sich wandelndes Selbstverständnis der produktiven Kräfte der Literatur, durch Änderungen der technisch-medialen Produktionsmittel und Distributionsweisen sowie der öffentlichen nationalen und europäischen Förderungsstrategien in Bewegung gehalten werden.
In Vorträgen und Diskussionen beschäftigten sich Literaturvermittler:innen vor allem aus Österreich, aber auch aus Deutschland und der Schweiz an zwei Tagen u.a. mit Kultur- und Bildungspolitik, mit Medien und Publikum, mit Jugend und Literaturvermittlung. Aktuelle Ergebnisse aus Umfragen wurden kritisch hinterfragt und das neue Buch „Zwischen Schreiben und Lesen" (Klever Verlag, Herbst 2016) präsentiert - mit Texten von elf eingeladenen österreichischen Schriftstellerinnen und Schriftstellern: Wolfgang Bleier, Reinhard Kaiser-Mühlecker, Ludwig Laher, Teresa Präauer, Martin Prinz, Gerhard Ruiss, Margit Schreiner, Michael Stavaric, Marlene Streeruwitz, Bernhard Strobel und Erika Wimmer.