Adorno: „Nach Auschwitz ist es barbarisch, Gedichte zu schreiben"
In Auschwitz wurden
verbrannt:
Hoffnung, Glaube, Liebe.
Fällt Regen,
schmeckt er nach Lauge
immer noch.
Das unschuldige Gras
blüht trotzdem.
Warum sollen wir
die Liebe in die Todeszelle
sperren
für immer?
Und keine Hoffnung
anfachen?
Und glaubenslos jedes Lied
erwürgen, das uns im Blute singt?
Hand in Hand
und Aug in Auge sein,
dieses Feuer entzündet
keine Gasöfen.
Im Geflüster Liebender
liegt mehr Sühne und Buße
als in den duftlosen Eisblumen
politischer Pamphlete und
intellektueller Vierzeiler.
Lieben ist noch immer
das Gegenteil von
Töten.
Aus: „Das steinerne Echo", 1981
Zum/r Autor/in
1922 -2012, Schriftsetzerlehre, Arbeitermittelschule, Journalist, freier Schriftsteller, Lektor, Verleger (Belvedere-Verlag), Generalsekretär des Österr. Schriftstellerverbandes und Vorstandsmitglied des P.E.N. Clubs, ab 1982 Entwicklungshilfeprojekt und Errichtung einer Schule für die El Molo in Kenia. Er lebte in Wien und Trausdorf.
Veröffentlichungen:
Hörspiele, Lyrik, Novellen; preisgekrönte Kinder- und Jugendbücher, u.a.: „Querpaß - Schuß - Tor", 1964; "Der Waggon auf Gleis 7", 1966; „Held ohne Gewalt. Fridtjof Nansen", 1967; „Die Spur führt in die Höhle", 1969; Die Hochloderwand", 1971; "Tante Tintengrün greift ein", 1973; „Das Geheimnis des blauen Hauses" 1981; „Afrika - wie kannst du überleben", 1985; „Sereti soll weinen. Begegnungen in Ostafrika", 1988; „Das Ungeheuer von Koslep", Wien 1992; „Mit Simon und Hanna durch das Kirchenjahr", Innsbruck 1993. Anthologien u .a.: „Wien - meine Stadt; „Im Fliederbusch das Krokodil singt wunderschöne Weisen"; „Damals war ich vierzehn"; „Macht die Erde nicht kaputt"; „Weihnachten fängt vorher an"; „Frieden fängt zu Hause an".