Nachumahmungen / Nachwasser

Lyrik im Gespräch mit Timo Brand und Frieda Paris

19:00 Uhr

Literaturhaus Mattersburg

Nachumahmungen

Lege mir Gedichte zurecht.
Manchmal wie Licht
Eines
von der anderen
Seite.
Eine aufgezogene Uhr (dann nicht).

Für Timo Brandt, Lyriker und Literaturkritiker, ist das Gedicht eine literarische Gattung, "in der sich Gedanke und Gefühl am nächsten kommen". Die Lyrik der vergangenen Jahrzehnte habe gezeigt, „dass eine große Stärke des Gedichts in seiner Fähigkeit liegt, Unbehagen auszudrücken und hervorzurufen. Dies ist ein Gefühl, das meist gemieden, dessen Bedeutung aber oft unterschätzt wird.“

Timo Brandt

geboren 1992, aufgewachsen in Hamburg, Studium der Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien, lebt und arbeitet in Wien. 2013 Preisträger beim Treffen junger Autoren. Von 2015-2018 Mitherausgeber der Literaturzeitschrift JENNY (bei den Ausgaben #3, #4 und #5), 2017 Artist in Residence beim ProsaNova 17 und eingeladen zum 8. Jenaer Lyrikgespräch. Träger des Gisela-Scherer-Stipendiums 2019. Im Februar 2017 erschien sein erster Gedichtband “Enterhilfe fürs Universum” in der edition offenes feld, 2019 “Ab hier nur Schriften”, Aphaia Verlag, 2020 “Das Gegenteil von Showdown”, Limbus Verlag,  “nicht die hymnen, die ihr sucht”, edition offenes feld und “Nicht nochmal Legenden”, keiper Verlag.
Er arbeitete als Rezensent bei fixpoetry.com, signaturen-magazin.de, babelsprech.org, sowie in den Zeitschriften Zwischenwelt, Kolik und Literatur und Kritik. Schwerpunkte: Zeitgenössische und moderne Lyrik, Essays, Literaturzeitschriften. Für die Zeitung "Der Standard" kuratiert er den Lyrik-Teil der Feuilletonbeilage "Album". Instagram: @brandt_timo | lyrikpoemversgedicht.wordpress.com

Nachwasser

Was ein Gedicht sein kann? Alles. Frieda Paris‘ Debüt »Nachwasser« ist durchlässig, tiefschichtig, auffächernd. Hier schreibt eine Schreibende, die den Einflüsterungen ihrer Wortmütter ebenso lauscht wie denen eines Vogels, der auf ihrer Schreibschulter ein Nest gebaut hat. Der Text lässt seine Leserinnen und Leser an der Entstehung eines langen Gedichts teilhaben, nimmt sie mit an den SCHNEIDETISCH, wo alles zusammenfindet: gestrandetes Poesiegut, Tränensalz, Wörter der Kindheit – und Zettelrückseiten aus dem Nachlass der großen Wortmutter Friederike Mayröcker. Unbeirrt legt die Autorin Sätze für sich und die Lesenden auf die Kante des Tischs, hin zu einem einzigen lebenslangen Satz, in der Hoffnung, er möge – irgendwann – auf jemanden zuhalten.

Frieda Paris

geboren 1986 in Ulm. Lebt und schreibt seit 2010 in Wien. Dort Studium der Theater,- Film und Medienwissenschaft sowie Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Paris entwickelt Hörspiele (zuletzt »HERZBEFELLT, ein Nachrufen«) und Gedichte, immer nah am Material. 2020 war sie Finalistin für den 28. Open Mike in Berlin. 2024 erschien ihr Debutband Nachwasser, bei Azur im Verlag Voland&Quist.

{{ to-top }}