Eine Handvoll Rosinen
mit Daniel Zipfel
Erstaufnahmezentrum Traiskirchen als Schauplatz
Literaturhaus Mattersburg
Gesetz oder Gewissen
Ludwig Blum ist ein rechtschaffener Mann. Er glaubt an die Gesetze. An den Staat. An die
Gerechtigkeit. Als Fremdenpolizist in Traiskirchen, dem größten Flüchtlingslager
Österreichs, leistet er Hilfe, wo er kann, und unterlässt sie, wo ihm die Hände gebunden
sind. Bis es um die Abschiebung von Aram Khalil geht und im Zuge einer Betreuungskrise
Hunderte Flüchtlinge auf der Straße schlafen müssen. Da beginnt Ludwig Blum an den
Gesetzen zu zweifeln und daran, ob die Welt eine gerechte ist. In diesem Moment
begegnet er dem afghanischen Schlepper Nejat Salarzai, der ihm auf brutale Weise eine
andere Art der Ordnung vor Augen führt.
Daniel Zipfel ist seit vielen Jahren Asylrechtsberater. Dementsprechend realistisch
zeichnet er in seinem beeindruckenden Romandebüt das bizarre Bild einer untragbaren
und hochaktuellen Situation, die alle Beteiligten an ihre Grenzen führt. Fernab jeglichen
Klischees zeigt er ambivalente Figuren, die ein klares Urteil unmöglich machen.
Daniel Zipfel
1983 in Freiburg im Breisgau geboren, lebt und arbeitet in Wien als Autor
und Jurist in der Asylrechtsberatung. Zahlreiche Stipendien und Preise: u.a. Longlist des
MDR-Literaturwettbewerbs 2014, START-Stipendium des BMUKK 2013. Seine
Erzählungen sind in österreichischen Literaturzeitschriften erschienen. „Eine Handvoll
Rosinen" ist sein erster Roman.