(Krieg und Welt)

Lesung und Gespräch mit Peter Waterhouse

19:00 Uhr

Literaturhaus Mattersburg

Am 24. Oktober 2023 laden wir zu Lesung und Gespräch mit dem Autor Peter Waterhouse ein und freuen uns, gemeinsam mit Autor und Publikum über das Buch (Krieg und Welt) zu sprechen und einen sehr ungewöhnlichen und persönlichen Schreibprozess kennenlernen zu können.

Über (Krieg und Welt)

Immer wieder war der Vater fort, ohne Ankündigung und auf unbestimmte Zeit. Kehrte er dann wieder, erzählte er nichts. Einmal, er war für drei Wochen im Dschungel Malaysias gewesen, konnte er dem Kind nicht in die Augen schauen. An solchen Zeichen nur entzündeten sich Ahnungen. Es sind Nachkriegszeiten, und es ist Kriegszeit, die Zeit der Malaya Emergency; und die Arbeit in geheimer Mission schafft schwierige Bedingungen für Frau und Kind.

Was bedeuten solche Ungewissheiten, Lücken für Versuche der Rekonstruktion? Wie denkt man in der Folge über Abwesenheit/Anwesenheit (tot/lebendig) nach? Und wie schlägt sich das in der literarischen Form nieder? Wo ist die Welt? Was ist die Welt?

Das Kind entwickelt Antennen für Verborgenes – sie sind es auch, die das Erzählen leiten: Bei frühesten Eindrücken setzt der Erzähler an, bei Beobachtungen des vier-, fünfjährigen Kindes, die noch nicht von Kategorien überformt sind. Ihnen spürt er nach, sie setzt er in Verbindung zu später Gehörtem, Gesehenem, Gelesenem, sie übersetzt er. Geleitet von den Begriffen Traum und Verwandlung lässt er Leben und Tod ineinandergleiten, Annäherung und Verrat, Sprache und Aufdeckung, Geheimnis und Klang. Dabei entsteht fast eine Biographie, der Grundriss der eigenen Poetik und eine aus alten Festlegungen befreite Ordnung der Welt.

Über Peter Waterhouse

1956 in Berlin als Sohn eines britischen Geheimoffiziers und einer Österreicherin geboren, lebt heute in Wien und St.Veit im Jauntal. Er studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie in Wien und Los Angeles. 1984 promovierte er an der Universität Wien mit einer Arbeit über die Utopie in der Lyrik Paul Celans. Seine schriftstellerische Arbeit umfasst Gedichte, Essays, Erzählungen, Theaterstücke und Übersetzungen aus dem Italienischen und Englischen. Seit 2012 setzt er sich für die Rechte von Asylsuchenden und „Asyl als Ort der Würde“ ein. Einige seiner Veröffentlichungen umfassen Im Genesis-Gelände. Versuch über Paul Celan und Andrea Zanzotto, Prosperos Land, (Krieg und Welt), Der Honigverkäufer im Palastgarten und das Auditorium Maximum, Die Auswandernden, Equus. Wie Kleist nicht heißt. Für sein Schreiben und seine Übersetzungen wurde Peter Waterhouse mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Österreichische Staatspreis für literarische Übersetzung (2002) sowie der Große Österreichische Staatspreis (2012) und der Heimrad-Bäcker-Preis (2018).

Seine Werke zeichnen sich durch eine Vorliebe für die lange lyrische Form und die Reflexion, Sprachkritik sowie Beziehung zwischen Sprache und Welt aus. Das Buch "(Krieg und Welt)" wurde 2006 veröffentlicht und wurde von Kritikern als singuläres Ereignis in Bezug auf den Umgang mit Biographischem, Geschichte und Sprache gelobt.

Vor Ort wird es einen Büchertisch von buchwelten Emmer geben.

Eintritt: Freie Spende

Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung unter andrea.holzinger_at_literaturhausmattersburg.at Auch ohne Anmeldung können sie an der Veranstaltung teilnehmen, es werden ausreichend Sitzplätze vorbereitet.

Im Rahmen dieser Veranstaltung werden Fotografien und/oder Filme erstellt, die für Pressearbeit und Berichterstattung sowie in verschiedenen Sozialen Medien, Publikationen und auf unserer Website verwendet werden. Sollten Sie nicht damit einverstanden sein, wenden Sie sich bitte an das Team des Literaturhaus Mattersburg.

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