Die Anleitungen der Vorfahren

Lesung und Gespräch mit Ann Cotten im Haus der Begegnung, Eisenstadt

19:00 Uhr

Wir laden, am 23. März 2023, Ann Cotten, eine der meistdiskutierten Stimmen der deutschsprachigen Lyrik nach Eisenstadt ein. Als 2007 ihr Band „Fremdwörtersonette“ erschien, wurde sie als Wunderkind gefeiert. Seither hat sie als Teil einer neuen literarischen Avantgarde mit ihrer experimentellen und unerschrockenen Sprachkunst die zeitgenössische Literatur spielerisch verstört und aufgemischt und versucht stets „Welt und Situationen möglichst ‚quer‘ zu lesen“ (Christian Steinbacher).

Die Anleitung der Vorfahren
Sind es Ahnen, die die Luft schwer machen, sich um die Insel drängen? In Gestalt von Menschen, Wolken, Winden, Fischen, Vögeln der Berge, Vögeln der Küste, Zugvögeln und Hochseevögeln, die zum Flirten, Eierlegen und Rasten nach Hawaii kommen und sich wieder zurückziehen aufs offene Meer?

Die Anleitungen der Vorfahren beschäftigt sich mit der eigenen geistigen und materiellen Vorgeschichte: also Kolonisationsverbrechen. In Hawaii und zuhause – also wo? In den Büchern? Dier Erzählerni, zu Gast auf der Insel, bekommt von allen Seiten Geschenke: Einblick in die polynesische Sprache, Handschuhe, um Müll zu sammeln, einen Lopper, um Dornengestrüpp zu lichten. Im Kopf die alten Helden: Grazer Schule, Kyoto-Schule, Wiener Kreis. Und die Frage: Wie gehen Zuneigung und Verstehen, wenn man nicht dazugehört? Zurück in Europa, blickt sier mit neuen Augen auf die Welt vor der Haustür.

Über Ann Cotten
wurde 1982 in Iowa geboren und wuchs in Wien auf. Sie studierte Deutsche Philologie an der Universität Wien und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft am Peter-Szondi-Institut an der Freien Universität Berlin. Im Zuge ihres Doktorats beschäftigt sie sich mit einer empirischen Ästhetik, die auch für Maschinen funktioniert: Ein Evaluationskit für die Recyclingfähigkeit existierender Theorien. 2021/2022 verbrachte sie an der University of Hawai'i in Mānoa. 2007 erschien ihr erster Gedichtband „Fremdwörtersonette“. Ihre literarische Arbeit wurde seither vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Hugo-Ball-Preis 2017 und dem Gert-Jonke-Preis 2021. Sie lebt in Wien und Berlin.

Eintritt: Freie Spende
Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung unter andrea.holzinger_at_literaturhausmattersburg.atAuch ohne Anmeldung können sie an der Veranstaltung teilnehmen, es werden ausreichend Sitzplätze vorbereitet.

{{ to-top }}