Der Anfang einer neuen Welt: Wie wir uns den Klimawandel erzählen, ohne zu verstummen
Birgit Schneider im Literaturhaus im Wohnzimmer (online via Zoom), Anmeldung erforderlich
Schwerpunkt: Klima erzählen
Die Folgen der Erderwärmung rücken uns zu Leibe. Sie sind inzwischen auch in unserer nächsten Umgebung zu spüren. Bestätigt werden sie von immer neuen Messrekorden. In der Veränderung des Klimas scheint eine destabilisierte Welt auf, die wir nicht mehr als unsere erkennen. Beim Sprechen über den Klimawandel geraten deshalb viele in eine Abwärtsspirale, an deren Ende ihnen die Worte ausgehen. Dass die Sprache fehlt, erscheint zunächst widersprüchlich, denn seit ein paar Jahren gibt es wenige Themen, über die so viel geredet wird. Doch Worte allein erreichen nicht unsere Vorstellungskraft, wir können das Wissen nicht verarbeiten. Es ist zu angsteinflößend und hoffnungslos. Birgit Schneider versucht Antworten auf die Frage zu finden, wie sich Menschen in den gemäßigten Breiten den Klimawandel vorstellen, welche Imaginationen und Geschichten sie dabei leiten. Sie stellt Perspektivwechsel, Widersprüche und auch ungewöhnliche Sichtweisen heraus, die unsere begrenzte Vorstellungskraft zu weiten vermögen. Denn um die Lücke zwischen Wissen und Handeln zu überwinden, macht es einen großen Unterschied, wie wir uns den Klimawandel erzählen.
Dieses Buch schlägt einen Bogen vom abstrakten Klimawissenzu den Wahrnehmungen und vielfältigen Gefühlen, die beim Thema Klimawandel aufkommen. "Das gegenwärtige Erleben der Jahreszeiten hat oft nur mehr wenig mit unseren Vorstellungen von Frühling, Sommer, Herbst und Winter zu tun, die wir aus früheren Erfahrungen oder aus Geschichten, Kalenderblättern und Volksliedern kennen." Birgit Schneider (Der Anfang einer neuen Welt, S. 25)
Über Birgit Schneider
1972 geboren, lehrt als Professorin für Wissenskulturen und mediale Umgebungen an der Universität Potsdam. Sie studierte Kunst- und Medienwissenschaften sowie Medienkunst und Philosophie in Karlsruhe, London und Berlin. Von 2009 bis 2016 forschte sie im Rahmen von Fellowships an der Europäischen Medienwissenschaft der Universität Potsdam sowie in München, Weimar und Cambridge, UK. Die aktuellen Forschungen der Bild- und Medienwissenschaftlerin befassen sich mit Bildern und Wahrnehmungsweisen des Klimas und der Atmosphäre, kritischer Kartographie, Bildern der Ökologie und naturästhetischen Fragen. Sie ist Autorin der Monographien Textiles Prozessieren (Berlin, 2007) und Klimabilder (Berlin, 2018) und Herausgeberin von Das Technische Bild (Berlin, 2008), Image Politics of Climate Change (Bielefeld, 2014), Spürtechniken. Von der Wahrnehmung der Natur zur Natur als Medium (Köln, open access).
Diese Veranstaltung ist Teil des Schwerpunkts "Klima erzählen". Wir freuen uns auf spannende, anknüpfende Diskussionen zum Thema bei "Die große Hitze von Jörg Mauthe" - "Gehen und Erzählen" im Schlosspark Eisenstadt.
Hier der link zur Veranstaltung:
https://us06web.zoom.us/j/82934502531
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist aus organisatorischen Gründen erforderlich. Nach Anmeldung unter andrea.holzinger_at_literaturhausmattersburg.at senden wir Ihnen zeitnah den Link zur Online-Veranstaltung per Email zu.