Zuhause
mit Daniel Schreiber
Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen
Literaturhaus Mattersburg
Was ist unser Zuhause? Für viele Menschen ist es heute nicht mehr der Ort ihrer Herkunft. Doch wo gehören wir dann hin? Über eine Sehnsucht und die vielleicht wichtigste Suche unseres Lebens.
Unsere Beziehung zu dem, was wir als Zuhause bezeichnen, ist kompliziert geworden. Immer weniger Menschen auf der Welt sind heute noch sinnstiftend dem Ort verbunden, an dem sie geboren wurden. Menschen ziehen um, Menschen werden verdrängt. Die Gegenwart ist geprägt von der ungekannten Atmosphäre einer grundlegenden Unsicherheit – umso stärker wünschen wir uns einen Ort, an dem wir uns mit unserer jeweils eigenen Geschichte aufgehoben fühlen.
In seinem persönlichen Essay beschreibt Daniel Schreiber den Umschwung einer kollektiven Empfindung. Zuhause ist nichts Gegebenes mehr, sondern ein Ort, zu dem wir suchend aufbrechen. Schreiber blickt auf Philosophie, Soziologie und Psychoanalyse, zugleich erzählt er seine eigene Geschichte: von Vorfahren, die ihr Leben auf der Flucht verbrachten. Von der Kindheit eines schwulen Jungen in einem mecklenburgischen Dorf. Und von der Suche nach einem Zuhause in London, New York und Berlin.
„Keine nostalgischen Verklärungen stehen am Ende dieses Nachdenkens, dafür viele interessante und wichtige Fragen und eine zentrale Erkenntnis: Zuhause ist ein innerer Ort, den man sich erst erarbeiten muss.“ Oliver Pfohlmann, Neue Zürcher Zeitung
Daniel Schreiber
1977 geboren, studierte in Berlin und New York Literatur und Theaterwissenschaften, Slawistik und Performance Studies. Heute lebt er in New York und schreibt als freier Journalist unter anderem für die "taz", "Theater heute" und die Frankfurter Rundschau. Seine Susan-Sontag-Biografie Geist und Glamour (2007) wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Sein persönlicher Essay Nüchtern wurde 2014 zum Bestseller. Daniel Schreiber lebt in Berlin.