Wiener Wunder

mit Franzobel

Korruption, Mord und Totschlag: Kommissar Groschen ermittelt

19.00 Uhr

Literaturhaus Mattersburg

"Franzobel versucht nicht, den Krimi als literarischen Leckerbissen vorzuführen, er spielt mit dem Genre." (Süddeutsche Zeitung)

Anonyme E-Mails bringen Falt Groschen, 45, Kommissar im Morddezernat der Wiener Polizei, üblicherweise nicht mehr aus der Ruhe. Erst als er erfährt, dass der Sportler und 400-Meter-Rekordhalter Edgar Wenninger wirklich in den Tod gestürzt ist, beginnt er zu ermitteln. Noch am Tatort erscheint der zwielichtige Doping-Fahnder Hanns Hallux. Groschen scheucht korrupte Sportartikelvertreter auf und den windigen Journalisten Walter Maria Schmierer; Wenningers Frau Marion übt mit dessen ehemaligem Trainer nicht nur für den Triathlon, und Wenningers Manager taucht unter. Als auch er tot aufgefunden wird, nimmt der Fall eine verblüffende Wendung.


In "Wiener Wunder" spielt Franzobel mit Klischees der Kriminalliteratur, zum Beispiel der entlarvenden Ansprache des Ermittlers vor versammelter Zeugenschaft, und mit einem unauffälligen, aber letztendlich blitzgescheiten Kommissar. Er lässt bizarre Figuren auftreten, schildert schön schräge Orte in Wien, und baut den explosiven Fall, in dem Groschen recherchiert, zur Groteske um. Angesiedelt ist der Fall rund um das Phänomen des Dopings. Franzobel lässt hier eine ordentliche Portion Kritik einfließen, schwere Seitenhiebe auf Sportverbände, Sponsoren, aber auch auf die Gesellschaft, die von den Sportlern Spitzenleistungen verlangt und beim Auffliegen eines Dopingfalls "Buh" ruft.

Franzobel

wurde 1967 in Vöcklabruck geboren. Bis 1991 war er bildender Künstler. Er schreibt u.a. Romane, Theaterstücke, Erzählungen, Märchen, Dialektgedichte. Franzobel lebt in Wien. Mit seiner Literatur polarisiert er, er kritisiert und persifliert. Der Autor erhielt viele Auszeichnungen und Preise, darunter 1995 den Ingeborg-Bachmann-Preis, 1998 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor und 2002 den Arthur-Schnitzler-Preis. Zuletzt erschienen von ihm die Romane Lusthaus oder Die Schule der Gemeinheit (2002), Das Fest der Steine oder Die Wunderkammer der Exzentrik (2005), Luna Park. Vergnügungsgedichte (2003), Liebesgeschichte (2007), Österreich ist schön. Ein Märchen (2009), Was die Männer so treiben, wenn die Frauen im Badezimmer sind (2012), Wiener Wunder (2014).

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