Brief in die Auberginenrepublik

mit Abbas Khider

Vor dem arabischen Frühling

19.00 Uhr

Literaturhaus Mattersburg

Wie kam es zum arabischen Frühling?

Abbas Khider entwirft auf wenigen Seiten ein ganzes Kaleidoskop der arabischen Prä-Golfkriegs-Jahre. Der Leser reist mit einem Brief durch Buch und Zeit, von Bengasi über Kairo und Amman nach Bagdad. Er heftet sich an die Fersen der Boten. Ein Reisebüroleiter, ein Taxifahrer, ein Lastwagenfahrer - sie sind es, die gegen harte Dollars Briefe von Exilanten über die Grenzen zu den verlassenen Frauen und Familien transportieren. Brief in die Auberginenrepublik ist eine vielstimmige Beschreibung. Die Geschichten bieten faszinierende Einblicke in die Realität der von Kriegen, Korruption und Despoten gezeichneten Länder Arabiens. Abbas Khider schildert nicht nur ein eindrückliches Bild der politischen und sozialen Zustände der Nahost-Region jener Zeit, er hilft auch zu verstehen, wie es überhaupt zum arabischen Frühling kommen konnte.

Abbas Khider

Geboren 1973 in Bagdad, 1996 floh er nach einer Verurteilung aufgrund "politischer Gründe" und nach einer zweijährigen Gefängnisstrafe aus dem Irak. Von 1996 bis 1999 hielt er sich als illegaler Flüchtling in verschiedenen Ländern auf, seit 2000 lebt er in Deutschland. Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft in München und Potsdam. Zurzeit lebt Abbas Khider in Berlin und schreibt auf Deutsch.

Im Herbst 2008 erschien sein Debut Der falsche Inder. 2009 erhielt er das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste Berlin, im März 2010 wurde der Autor mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis ausgezeichnet. 2011 veröffentlichte Abbas Khider seinen zweiten Roman Die Orangen des Präsidenten. Im Februar 2013 erschien das dritte Buch des Autors Brief in die Auberginenrepublik. Ebenfalls 2013 wurde Abbas Khider mit dem Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil ausgezeichnet.

In der Begründung der Jury heißt es:

„Wie schon in seinem autobiografisch inspirierten Gefängnis- und Taubenzüchter-Epos „Die Orangen des Präsidenten" erweist sich Abbas Khider als ein ebenso lakonischer wie heiterer Chronist, als Meister der Situationskomik und als ein geborener Erzähler."

2013 erhielt Abbas Khider auch den Nelly Sachs Preis.

 

 

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