"Lieber Mischa:...Du bist ein Jude..."
mit Lena Gorelik
Wie die neue jüdische Generation in Deutschland sich selber sieht.
Literaturhaus Mattersburg
Lena Gorelik gehört der neuen Generation junger JüdInnen in Deutschland an, für die jüdische Identität nicht mehr vorrangig an den Holocaust gekoppelt ist, viele von ihnen möchten sich vor allem über die zu gestaltende Zukunft und nicht über die jüdische Vergangenheit definieren. Ein Vorhaben, das Lena Gorelik in ihren Büchern mit sehr viel Ironie und zugleich sehr viel Zartgefühl im Umgang mit vorhandenen Traditionen umsetzt. In ihrem neuen Buch „Lieber Mischa ... der Du fast Schlomo Adolf Grinblum geheißen hättest, es tut mir so leid, dass ich Dir das nicht ersparen konnte: Du bist ein Jude ...", erklärt die Autorin ihrem kleinen Sohn einerseits, warum bei jüdischen Festen immer viel geweint wird, warum er auf seine Nase und seine Ohren stolz sein kann oder wie er sich später einmal ihrer mütterlichen Fürsorge entziehen wird müssen. Zugleich bereitet sie ihn auch darauf vor, wie er sich Menschen charmant vom Leibe halten kann, die ihm vielleicht noch immer beflissen die Frage stellen werden „Wie lebt es sich denn als Jude in Deutschland!?"
Die Schriftstellerin und Journalistin Lena Gorelik wurde 1981 in St. Petersburg, damals Leningrad, geboren und kam mit ihrer jüdischen Familie als Kontingentsflüchtling gemeinsam mit tausenden anderen Russen nach Deutschland.