Lisa
mit Thomas Glavinic
Horror und Humor
Literaturhaus Mattersburg
Das unsichtbare Grauen der virtuellen Welt
„Ich will nicht gefunden werden." Ein Mann hat sich mit seinem kleinen Sohn in einem verlassenen Landhaus verschanzt. Jeden Abend setzt er sich mit reichlich Whiskey und Koks vor ein Mikrofon und spricht per Internet-Radio zu einem virtuellen Publikum. DNA-Analysen beweisen das Unglaubliche: Eine Schwerkriminelle begeht rätselhafte Verbrechen auf der ganzen Welt, vom Hirsediebstahl am weststeirischen Bauernhof, über die Entführung einer jungen Frau in Ungarn bis zu mehrfachem Foltermord in Warschau und Genua. Man hat der Gesuchten den Namen Lisa gegeben. Jetzt ist sie in die Wohnung des Mannes eingebrochen. Die Zeichen mehren sich, dass er ihr nächstes Opfer wird. Doch Lisa bleibt unsichtbar. Außer ihrer DNA gibt es keine einzige Spur. Das Internet ist der letzte verbliebene Ansprechpartner geworden, Medien und Gewalt sind genauso miteinander verquickt, wie Realität und Fiktion. Thomas Glavinic hat mit Lisa einen Roman voll Komik und Absurdität geschaffen, gleichzeitig auch ein Psychogramm des Grauens.