Das Ende des Gehorsams
mit Anneliese Rohrer
Literaturhaus Mattersburg
Anneliese Rohrer ist eine der profiliertesten JournalistInnen Österreichs. Sie studierte Geschichte, verbrachte einige Zeit in Neuseeland und war lange Zeit für die Tageszeitung „Die Presse" als Leiterin des Ressorts Innenpolitik und später der Außenpolitik tätig. Anneliese Rohrer ist zugleich eine der streitbarsten JournalistInnen Österreichs. Im Literaturhaus spricht sie zum Thema "Das Ende des Gehorsams: Unruhe bewahren". Sie ortet eine große Gefahr für die Demokratie, die von der gesellschaftspolitischen Trägheit und von unsere Zurückhaltung, uns aktiv in politische Angelegenheiten einzumischen, ausgeht. Selbst Verstöße gegenüber demokratischen Spielregeln wie der achtlose Umgang mit der Bundesverfassung, verbale Anschläge auf demokratische Prinzipien oder Wahlbetrug lösen heute in Österreich keine sichtbare Empörung aus.
Anneliese Rohrer setzt sich wider die politische Trägheit ein und zeigt auf, dass Demokratie nicht unzerstörbar ist: Wer sich an die Missachtung demokratischer Regeln gewöhnt hat, sei es aus Gleichgültigkeit, Mangel an Selbstvertrauen oder vorauseilendem Gehorsam, wird diese auch nicht mehr vermissen.