Feier 15 Jahre Literaturhaus Mattersburg
Kunstaktion und Lesung
Burgenländische Künstlerinnen, niederländischer Autor.
Literaturhaus Mattersburg
Ab 18 Uhr Präsentation der Wegschilder von Julia Grandegger und Brigitte Kovacs,
19 Uhr Lesung mit Geert Mak.
Literatur, die den Weg weist
Ab November werden ungewöhnliche Schilder, die sich mit dem Gehen und dem Unterwegssein auseinandersetzen, in den Straßen von Mattersburg zu sehen sein. Diese Schilder, versehen mit Zitaten von 6 AutorInnen in unterschiedlichen Sprachen sind Teil eines Kunstprojektes, das die beiden burgenländischen Künstlerinnen Julia Grandegger und Brigitte Kovacs anlässlich des 15-Jahre Jubiläums des Literaturhauses konzipiert und verwirklicht haben. Der Literatur lässt sich in Mattersburg nun auch auf der Straße begegnen, sozusagen im „Vorbeigehen". Dem aufmerksam gewordenen Passanten bleibt es dabei überlassen, ob er den sechs Wegen, die durch die Schilder markiert wurden, folgen wird. Ausgangspunkt eines jeden Weges ist ein markanter Punkt in Mattersburg (der Bahnhof, die Zufahrt von der B50, der Hauptplatz...), jeder Weg besteht aus mehreren Schildern, die zwar vom Design gleich gestaltet sind, sich jedoch durch ihren Inhalt unterscheiden. Alle Schilder eines Weges, der Reihenfolge nach gelesen, ergeben ein Zitat eines Literaten, das sich mit der Thematik des Gehens beschäftigt. Die Zitate auf den Schildern stammen z.B. von Hertha Kräftner, Ana Schoretits, Stephen Wright und sind zum Teil auch in kroatischer und ungarischer Sprache zu lesen. Der Endpunkt aller 6 literarischer Wege ist im Literaturhaus Mattersburg. Dort kann man sich in weitere Texte der AutorInnen vertiefen und erhält auf Postkarten mehr Informationen zu den Wegen.
Unterwegs sein
Der niederländische Autor, Journalist und Jurist Geert Mak verbindet in seinen Büchern Erzählung, Erklärung, Rückblende, Historie und Gegenwart. Er sucht nach den Geschichten in der Geschichte, hört vielen Menschen auf seinen ausgedehnten Recherchereisen zu und möchte "der Nähe, die wir Europäer, seit 1914 verloren haben, nachspüren." In seinem Buch „In Europa. Eine Reise durch das 20. Jahrhundert" sucht der Autor nach Spuren, die das 20. Jahrhundert auf unserem Kontinent hinterlassen hat. An historischen Erinnerungsorten macht der Autor sichtbar, in welcher Weise die Vergangenheit unser modernes Bild von Europa prägt, wie sie uns Europäer verbindet, vielfach aber auch trennt. Auf seiner einjährigen Reise durch Europa sprach Mak mit Schriftstellern, Politikern, mit Offizieren, mit Bauern, dem Enkel des letzten deutschen Kaisers und mit vielen anderen Europäern und Europäerinnen. Sie alle haben ihm ihre Erfahrungen und Beobachtungen anvertraut. Geert Mak hat für seine Buchprojekte im Jahr 2008 den Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung erhalten.
Geert Mak
Geboren 1946 in einem friesischen Dorf, war viele Jahre Redakteur des "NRC Handelsblad". Er ist einer der bekanntesten Publizisten der Niederlande und gehört nach drei großen Bestsellern zu den wichtigsten Sachbuchautoren Hollands.
Veröffentlichungen:
- Die Brücke von Istanbul. Eine Reise zwischen Orient und Okzident, Pantheon Verlag, München 2007
- Der Mord an Theo van Gogh. Geschichte einer moralischen Panik, Suhrkamp, Frankfurt/Main, 2005
- In Europa. Eine Reise durch das 20. Jahrhundert, Siedler, 2005
- Das Jahrhundert meines Vaters, Siedler, 2005
- Wie Gott verschwand aus Jorwerd. Der Untergang des Dorfes in Europa, Siedler, Berlin, 1999
- Amsterdam. Biographie einer Stadt, Siedler, Berlin, 1997
Julia Grandegger
wurde 1980 in Oberpullendorf geboren, lebt in Wien. 2000-2009 Studium der bildenen Kunst an der Universität für angewandte Kunst, Wien, Klasse für Fotografie, Diplom bei Prof. Gabriele Rothemann. Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland.
Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl):
- 2005 "home stories", Kunsthalle Wien, project space Karlsplatz, Vienna
"FREIHEIT FÜR LEOPOLDINE E.", Burgenländische Landesgalerie,
Eisenstadt - 2006 "Franz jagt Urselbein", Galerie Raum mit Licht, Wien, "Okuparte", Huesca, Spanien
- 2007 "art4lux" Casino Luxembourg - Forum d´art contemporain, Luxembourg, "Fotografie braucht ihren Raum" - Teil 2, Eisenstadt
- 2008 Halle Neustadt, Deutschland
- 2009 "Verlorene Gewissheiten" - IFK - Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaft, Wien, "Fotografie braucht ihren Raum" - Teil 4, Eisenstadt
Diplomausstellung KOLLEKTIVE FIKTION, das weisse Haus, Wien
"The Essence", Jahresausstellung der Universität für angewandte Kunst, Wien
"Baskerville", dieVeranda, Plattform für junge Kunst, Agitas, Wien
Brigitte Kovacs
wurde 1980 in Eisenstadt geboren. Von 1999 bis 2005 studierte sie Bildnerische Erziehung an der Akademie der bildenden Künste und Germanistik an der Universität Wien. Zwischen 2000 und 2006 absolvierte Brigitte Kovacs ein zusätzliches Studium der Bildenden Kunst/Fotografie an der Universität für angewandte Kunst. Seit 1996 Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland.
Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl):
- 2001 Künstlerhaus, Wien
- 2003 Galerie Mejan, Stockholm/Schweden, Internationales Performance Festival "Navinki" Minsk/Belarus
- 2004 "facing", Galerie Westlicht, Wien
- 2005 Kunstakademie Münster/Deutschland ,"X-Art Festival", Burgenländische Landesgalerie, Eisenstadt
- 2006 "Carte Blanche", Tanzquartier Wien, Wien, "Essence", Museum Angewandte Kunst, Wien, "Open", 9.International exhibition of Sculptures and Installations, Venedig/Italien
- 2007 „That´s a Pretty Kettle of Fish oder Das ist eine schöne Bescherung", Kunsthalle Wien
- 2008 Alte Saline, Hallein
- 2009 Junge Kunst, Burgenländische Landesgalerie, Eisenstadt