Wenn Zeichen Zeichen bleiben
Wie geht es Menschen, die nicht lesen können? Gespräch mit Nikolaus Nützel und Peter Webhofer.
Während der Aktionswoche "Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek" geht es im Literaturhaus Mattersburg einmal um das Thema "nicht lesen können".
Literaturhaus Mattersburg
Über Analphabetismus
In der vom Büchereiverband Österreichs initiierten Woche "Österreich liest" widmet sich das Literaturhaus Mattersburg in Kooperation mit den Burgenländischen Volkshochschulen der Frage, wie es Menschen geht, die aufgrund verschiedenster Ursachen das Lesen und Schreiben nicht in dem nötigen Ausmaß erlernen konnten, um es mit Sicherheit und Selbstverständlichkeit anwenden zu können. In Österreich spricht man von bis 600.000 Erwachsene, die nicht ausreichend lesen und schreiben können. An der Toujours Literatur- Diskussion über Analphabetismus im Literaturhaus Mattersburg werden Nikolaus Nützel, deutscher Journalist und Autor des Jugendsachbuches "Sprache oder was den Mensch zum Menschen macht", das mit der Auszeichnung "Bestes Junior-Wissensbuch 2007" durch das österreichische Wissenschaftsministerium ausgezeichnet wurde, und Peter Webhofer, Vertreter der Initiative ISOP und österreichischer Analphabetismusexperte, teilnehmen.
Nikolaus Nützel
1967 in Rothenburg ob der Tauber geboren. Seit 1995 Freier Journalist, schwerpunktmäßig beim Bayerischen Rundfunk.
Zahlreiche Veröffentlichungen:
- Sachbücher über Gesundheit, Gesundheitspolitik
- Reisebücher über Andalusien
- Jugendsachbuch: "Sprache oder was den Mensch zum Menschen macht" , Verlag Randomhouse 2007
Das Buch bietet Verblüffendes, Kurioses und Wissenswertes rund um die menschliche Kommunikation. Nikolaus Nützel präsentiert Interessantes rund um das Thema Sprache und erzählt in kleinen Geschichten ganz Erstaunliches: von Troja- Entdecker Heinrich Schliemann, der 30 Sprachen beherrschte, vom letzten Sprecher der alten Sprache Manx, vom geheimnisvollen Zauberbuch „Voynich-Manuskript", das bislang niemand entschlüsseln konnte, aber auch von Harry Potter und den Tücken des Übersetzens oder vom Keltisch sprechenden Asterix ... .
Peter Webhofer
ausgebildeter Hs- und Integrationslehrer. Studierte Bildungsmanagement und Schulentwicklung. Seit 2001 bei ISOP im Bereich der Alphabetisierung und Basisbildung. Zunächst als Tainer für die Zielgruppe „Erwachsene Menschen mit Problemen beim Lesen, Schreiben und Rechnen". Seit 2004 leite er das größte steirische Projekt (Neustart Grundbildung), das Kurse und Beratungen für Menschen anbietet, die ihre Kompetenzen in den Grundkulturtechniken verbessern. Daneben family learning projekt flieg bzw. in einem Entwicklungsprojekt „Basisbildung im oberen Murtal" Tätigkeitsschwerpunkte bei ISOP sind: Projektleitung, Projektentwicklung und Qualitätsmanagement.
ist eine interkulturelle, parteipolitisch unabhängige Nonprofitorganisation und steht seit 1987 fürChancengleichheit in der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt durch Initiierung und Umsetzung von Sozial-, Bildungs- und Kulturprojekten. ISOP unterstützt
- MigrantInnen und Flüchtlinge
- (Langzeit-)Arbeitslose
- Menschen mit Grundbildungsdefiziten durch Beratung, Qualifizierung und Beschäftigungsprojekte bei der sozialen und beruflichen Integration
engagiert sich mit einem interkulturellen Selbstverständnis in der offenen Jugendarbeit und der bedarfsgerechten Kinder- und Lernbetreuung, tritt durch Öffentlichkeits-, Kultur- und Netzwerkarbeit gegen Rassismus und Diskriminierung auf.