Bei den Bieresch

Klaus Hoffer

Erstmals im Burgenland. Klaus Hoffers Einblicke in die Erzählwelt Pannoniens.

19 Uhr

Literaturhaus Mattersburg

Dieses Summen, dieses Rauschen

Bei den Bieresch spielt »in einem rätselhaft-unheimlichen Niemandsland« (Wolfgang Hildesheimer), dem Seewinkel, also dem Ostufer des Neusiedler Sees; der Erzähler Hans begegnet, einem Ethnologen gleich, einer fremdartigen und doch vertrauten Volksgruppe,  den Bieresch. Einem archaischen Brauch zufolge hat er ein Jahr lang die Rolle seines soeben verstorbenen nächsten Verwandten zu spielen. Die Welt der Bieresch, die er allmählich zu enträtseln versucht, ist ein labyrinthischer Alptraum.

"...Und die Antwort ist dieses Summen, dieses Rauschen. Es ist das Gerausche, das von den Haaren der Welt herrührt, die sich in ihrem riesigen Bett auf die andere Seite dreht." Kaus Hoffer

Struktur und Sprache

»Wir leben nicht, wir erklären das Leben«, sagt einer der Bieresch. Wie nur wenige große Bücher beschreibt  Bei den Bieresch nicht nur eine bestimmte Lebenshaltung, sondern das Buch selbst verkörpert diese in seiner Struktur, in seinen Sätzen und Bildern. Klaus Hoffer erhielt 1979 und 1980 sowohl den Rauriser Literaturpreis als auch den Alfred Döblin Preis für den ersten Teil von Bei den Bieresch. Der Roman wurde bei der Kritik und von Kollegen als Ereignis gefeiert. Drei Jahre später erschien noch ein zweiter Teil. Leider geriet der Roman bald schon in Vergessenheit, 2007 ist nun seine zweite Auflage erschienen.

Klaus Hoffer

geboren 1942 in Graz. Arbeitete  als Journalist und Lehrer. War von 1973 bis 1975 der erste Generalsekretär der Grazer Autorenversammlung und von 1981 bis 1984 Referent des Forums Stadtpark, erhielt den Förderungspreis des Österreichischen Bundesministeriums für Unterricht und Kunst, 1986 den Literaturpreis des Landes Steiermark und 1992 den "Manuskripte"-Preis. Übersetzungen von Arbeiten von Joseph Conrad, Raymond Carver, Nadine Gordimer, Jakov Lind, Kurt Vonnegut.

Veröffentlichungen:

  • Das Bild des Kindes im Werk Franz Kafkas. Graz 1970
  • Halbwegs. Frankfurt am Main 1979
  • Am Magnetberg. Graz 1982
  • Der große Potlatsch. Frankfurt am Main 1983
  • Methoden der Verwirrung. Wien [u. a.] 1986
  • Pusztavolk. Graz [u. a.] 1991
  • Bei den Bieresch (1979/1983). Graz 2007
  • Die Nähe des Fremden, Essays, Graz 2008 

Herausgeberschaft:

  • Humpty Dumpty. Zürich 1985
  • Graz von außen. Graz [u. a.] 2003 (zusammen mit Alfred Kolleritsch)
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